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Volkswagen Touran Reparaturanleitung :: Eigenschaften des Kältemittels R134a

Handelsnamen und Bezeichnungen

Das Kältemittel R134a ist zurzeit unter folgenden Handelsbezeichnungen erhältlich:
H-FKW 134a
SUVA 134a
KLEA 134a
  Hinweis

In anderen Ländern können andere Handelsbezeichnungen üblich sein.
Unter der großen Auswahl verschiedener Kältemittel darf für Kraftfahrzeuge nur dieses Kältemittel verwendet werden. Die Bezeichnung Frigen oder Freon sind Handelsnamen. Sie gelten auch für Kältemittel, die nicht für Kraftfahrzeuge verwendet werden dürfen.
   

Farbe

Kältemittel ist als Dampf und Flüssigkeit farblos wie Wasser. Gas ist unsichtbar. Lediglich die Grenzschicht zwischen Gas und Flüssigkeit ist sichtbar. (Flüssigkeitsstand im Steigrohr des Füllzylinders oder Blasen in einem Schauglas). In einem Schauglas kann die Flüssigkeit des Kältemittels R134a gefärbt (milchig) erscheinen. Diese Trübung kommt vom teilweise gelösten Kältemittelöl und deutet nicht auf einen Fehler hin.
   

Dampfdruck

In einem nicht vollständig gefüllten, geschlossenen Behälter, verflüchtigt dampfförmiges Kältemittel an der Oberfläche in der Menge, die unter Zusammenschluss von Dampfteilchen wieder zu Flüssigkeit wird. Dieser Gleichgewichtszustand entsteht unter Druck und wird häufig Dampfdruck genannt. Der Dampfdruck ist temperaturabhängig → Kapitel.
   

Physikalische Eigenschaften von R134a

Die Dampfdruckkurven von R134a und anderen Kältemitteln sind teilweise sehr ähnlich, deshalb ist eine eindeutige Unterscheidung alleine über den Druck nicht möglich.
Die Schmierung des Klimakompressors erfolgt bei R134a durch spezielle synthetische Kältemaschinenöle, z. B. PAG-Öle (Polyalkylenglykol-Öle).
   

Verhalten gegen Metalle

Im reinen Zustand ist Kältemittel R134a chemisch stabil und greift Eisen und Aluminium nicht an.
Verunreinigungen des Kältemittels z. B. mit Chlorverbindungen führen aber dazu, das bestimmte Metalle und Kunststoffe angegriffen werden. Dies kann zu Verstopfungen, Undichtigkeiten oder zu Ablagerungen am Kolben des Klimakompressors führen.
   

Kritische Temperatur/kritischer Druck

Bis zu einem Gasdruck von 39,5 bar Überdruck (dies entspricht einer Temperatur von 101 C) bleibt das Kältemittel R134a chemisch stabil, oberhalb dieser Temperatur zersetzt sich das Kältemittel (siehe Brennbarkeit).
   

Wassergehalt

Wasser ist im flüssigen Kältemittel nur in ganz geringen Mengen löslich. Demgegenüber vermischen sich Kältemitteldampf und Wasserdampf in jedem Verhältnis.
Im Kältemittelkreislauf wird eventuell vorhandenes Wasser als Tröpfchen mitgeführt. Die im Flüssigkeits- bzw. Auffangbehälter enthaltenen Trockner, Trocknerbeutel oder Trocknerpatrone können ca. 7 Gramm Wasser aufgenommen dann sind sie gesättigt und können kein Wasser mehr aufnehmen. Sollte noch Wasser im Kältemittelkreislauf sein, strömt dieses bis zur Düse des Expansionsventils oder der Drossel und wird zu Eis.
Die Klimaanlage hört auf zu kühlen.
Wasser zerstört die Klimaanlage, weil unter hohen Drücken und Temperaturen in Verbindung mit anderen Verunreinigungen Säuren entstehen.
   

Brennbarkeit

Kältemittel ist unbrennbar. Es hat im Gegenteil feuerhemmende bzw. Feuer löschende Wirkung. Kältemittel wird durch Flammen und glühende Flächen zersetzt. Auch durch UV-Licht wird Kältemittel gespalten (entsteht bei elektrischer Schweißarbeit). Dabei entstehen giftige Spaltprodukte, diese dürfen nicht eingeatmet werden. Durch Reizen der Schleimhäute wird man jedoch genügend und rechtzeitig gewarnt.
   

Füllfaktor

In einem Behälter muss zum Flüssigkeitsraum ein Dampfraum vorhanden sein. Bei steigender Temperatur dehnt sich die Flüssigkeit aus. Der mit Dampf gefüllte Raum wird kleiner. Zu einem bestimmten Zeitpunkt wird nur noch Flüssigkeit in dem Behälter sein. Danach genügt eine nur geringe Temperatursteigerung und im Behälter entstehen sehr große Drücke, weil sich die Flüssigkeit weiter ausdehnen will, wozu jedoch kein Raum mehr vorhanden ist. Die dabei auftretenden Kräfte sind groß genug, um den Behälter zu sprengen. Damit ein Behälter nicht überfüllt wird, ist in der Druckgasverordnung festgelegt, wie viel Kilogramm Kältemittel je Liter Innenvolumen des Behälters eingefüllt werden dürfen. Dieser Füllfaktor ergibt multipliziert mit dem Innenvolumen die zulässige Füllmenge. Er beträgt bei dem in Kfz verwendeten Kältemittel 1,15 kg/l.
   

Nachweis von Undichtigkeiten

Der Kältemittelkreislauf kann zum Beispiel durch äußere Beschädigung undicht werden. Der Nachweis von kleinen Undichtigkeiten kann wegen der geringen Menge von ausströmendem Kältemittel z. B. durch einen elektronisch arbeitenden Lecksucher oder durch ein Lecksuchadditiv, welches in den Kältemittelkreislauf eingebracht wird, nachgewiesen werden. Mit elektronischen Lecksuchgeräten können Undichtigkeiten mit weniger als 5 Gramm Kältemittelverlust pro Jahr erkannt werden. Für die unterschiedlichen Kältemittel sind dabei Lecksuchgeräte zu verwenden, die auf die Zusammensetzung des jeweiligen Kältemittels ausgelegt. So sind z. B. Lecksuchgeräte für Kältemittel R12 für R134a nicht geeignet, da dass Kältemittel R134a keine Chloratome besitzt, sodass diese Lecksuchgeräte nicht ansprechen.
   
Siehe auch:

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